Um den Bewegungsmangel bei langen sitzenden Tätigkeiten auszugleichen, gibt es verschiedene Übungen, die als dynamisches Sitzen bezeichnet werden. Diese kleinen Übungen sind äußerlich kaum sichtbar und eignen sich daher für den Wartebereich beim Arzt oder für den Arbeitsplatz, sei es im Büro, in der Schule oder beim Studium.

Die sogenannte Wrapping-Übung der Arme eignet sich besonders, um Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich vorzubeugen und teilweise auch zu lösen. Dabei wird das Gewebe und die Muskulatur um die Knochen der Arme in einer Drehbewegung bewegt, vergleichbar mit dem Auswringen eines Handtuchs. Diese Bewegung führt zu einer weiterlaufenden Bewegung im Schultergürtel.

Die Bewegung wird sehr langsam und sanft ausgeführt. Dabei gilt das Motto: Nicht viel hilft viel, sondern Achtsamkeit und erhöhte Bewegungsqualität helfen, Verspannungen besser zu lösen. Um hektische Bewegungen zu vermeiden, kann man mitzählen, beispielsweise auf fünf bei der Eindrehung der Arme und auf fünf bei der Ausdrehung. Mit der Zeit entwickelt man ein intuitives Gefühl für die richtige Bewegungsgeschwindigkeit, die einen wohltuenden und entspannenden Effekt auf die Arme, Schultern und den Schultergürtel hat.

Vergleichbar sind Bewegungen dieser Art mit einer inneren Massage. Solange die Bewegungen sich gut anfühlen und sanft durchgeführt werden, können sie auch über längere Zeiträume hinweg gemacht werden. Sie sollten jedoch das Tageswerk nicht stören und die Aufmerksamkeit nicht zu sehr ablenken. Mit etwas Übung stellt sich ein Automatismus ein, ähnlich wie beim Fahrradfahren, Autofahren oder Treppensteigen. Das bedeutet, man kann die Bewegung ausführen und gleichzeitig mit der Aufmerksamkeit fast vollständig bei einer anderen Tätigkeit sein.